An die Ferne Geliebte

Am Sonntag, den 12.11.2017 klang im Konzertsaal des Zwickauer Robert- Schumann-Hauses mit einem wunderbaren Benefizkonzert das 10. Jahr des Bestehens der Damm|Rumpf|Hering Stiftung Kinderhilfe aus.

Es passte gut zusammen: Dieses Konzert im schönen Ambiente des bewährten Zwickauer Konzertsaales mit der Sonderausstellung „Schumann und Luther“ im Foyer stand im wohltuenden Kontrast zum schmuddelig-trüben Wetter dieses Abends. Aber es nahm zugleich die in herbstlicher Zeit vermehrt auftretenden, mitunter trüben oder sehnsüchtigen Gedanken auf.

Nach den angemessenen Worten dankbaren Erinnerns an die Breite des Wirkens der Damm|Rumpf|Hering Stiftung Kinderhilfe durch den Vorstandsvorsitzenden Marco Rumpf, verlas Vorstandsmitglied Monika Uhlmann ein Grußwort der langjährigen Mentorin des Liedersalons, Frau Prof. Christiane Hossfeld, die ihre Künstler-Kollegen von der Dresdner Semperoper ausdrücklich unserer Aufmerksamkeit empfahl. Und sie hatte Recht mit dem Ankündigen der „samtweichen und ausdrucksvollen Baritonstimme“ von Bernhard Hansky und dem „einfühlsamen und virtuosen Pianisten“ Sebastian Engel.

Die beiden sehr gut miteinander harmonierenden Künstler stellten sich sehr souverän der Herausforderung, die romantischen Lieder für uns – die Zuhörer von heute – sehr einfühlsam und authentisch darzubieten.

Der Titel des Konzerts spannte unter dem obigen Titel einen sehr weiten Bogen. Als Einstimmung erklang das Ludwig van Beethoven-Lied „An die ferne Geliebte“ mit dem sehnsüchtigen Erinnern der Liebsten, setzte sich fort mit „Adelaide“ und endete im ersten Teil mit dem bekannten Beethoven-Lied „Ich liebe Dich“.

Die folgenden Liedblöcke brachten Lieder von Johannes Brahms und Felix Mendelssohn – hier u.a. mit dessen Lied „Auf den Flügeln des Gesangs“ – weitere Facetten des Sehnens und dankbaren Zurückerinnerns an schöne Dinge und vergangene Zeiten zum Vortrag.

Im zweiten Teil erklangen vier Titeln aus den Zigeunerliedern, Op.55 von Antonin Dvorak. In tschechischer bzw. slowakischer Sprache vorgetragen zeugten sie von der Schönheit der Musik und den ausdrucksvollen Sprachen unserer beiden östlichen Nachbarn. Hier kamen neben dem Liebesleid auch die schlimme Ahnung und die Verlustangst einer Mutter, die ihre Tochter nur ungern ziehen lässt und – wie befürchtet – auch nie wiedersehen wird, dazu. Mit dem Lied „Ach neni tu“ wurde den ca. 100 Zuhörern schließlich die Sehnsucht dessen, der sich in der Fremde einfach nicht einleben kann und sich in Heimweh verzehrt, sehr plastisch vor Augen geführt.

Mit sechs Liedern von Richard Strauß und einer Zugabe aus dem „Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach“ die auch allesamt in diese Grundstimmung passten, ging ein sehr eindrucksvolles Konzert zu Ende.

Das begeisterte Publikum bedankte sich mit langanhaltenden Applaus bei den jungen Künstlern für die einfühlsamen Interpretationen der Lieder in höchster Qualität.

Herzlichen Dank an Bernhard Hansky und Sebastian Engel für dieses wunderbare Kunsterlebnis und dafür, dass Sie zu Gunsten der Damm|Rumpf|Hering Stiftung Kinderhilfe auf ihr Honorar verzichteten.

Unsere Stiftung hat mit dem 17. Liedersalon erneut ein kulturelles Zeichen für die aus nah und fern angereisten Zuschauer gesetzt, die an diesem Abend eine Spendensumme von rund 2.500 € erbrachten.