„Zum 60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens“ mit Ehrengästen Prof. Dr. Arnulf Baring und Jörg Friedrich
Der „7. Dresdner Salon“ am 11. Februar 2005 bekam innerhalb der exklusiven Gesprächsreihe ein ganz besonderes Gewicht. Anlass und Ort, ein Gespräch zum 60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens in der Unterkirche der Frauenkirche, sorgten für ein entsprechend motiviertes Publikum. Über 170 geladene Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Kirche und Politik – als Ehrengäste erschienen Altbundespräsident Walter Schee und Gattin Barbara – empfanden an diesem Abend eine hohe intellektuelle und emotionale Spannung.
Eine weiße Rose für die Damen, Violinmusik und eine sehr persönliche Einstimmung durch Rocco Damm bildeten einen verhalten – ernsten Rahmen für die Diskussion um Schuld und Sühne.
Viele der Anwesenden hatten den 13. Februar 1945 selbst in Dresden erlebt, auch Prof. Arnulf Baring (geboren 1932 in Dresden), Jurist, Historiker und Publizist, und Moderator Jürgen Engert. Zusammen mit Jörg Friedrich, geboren 1944, Autor des Buches „Der Brand“, wurden die Notwendigkeit und angemessene Form des Erinnerns und Bewältigens ein Teil kontrovers und auch gewollt provokant diskutiert, nachdem kurz zuvor die jüdische Literaturprofessorin Ruth Klüger, in Wien geboren, während des Nazi Regimes verfolgt und jetzt in den USA lebend, ihre Rede anlässlich des 13. Februar in Dresden angesichts der NPD-Aufmärsche abgesagt hatte.
Einen glättenden Abschluss fand der Versuch der Aufarbeitung eines die Elbstädter noch immer betroffen machenden 13. Februar in dem Konsens darüber, dass es einen Schluss-Strich nie geben wird und dem Hannah-Arendt-Zitat „Sofern es überhaupt ein Bewältigen der Vergangenheit gibt, besteht es im Nacherzählen dessen, was geschehen ist“.
Der 8. Dresdner Salon wird im Sommer auf Schloss Wackerbarth ein dem Ambiente entsprechendes leichteres Thema bürgerlicher Werte-Diskussion offerieren.