Top Magazin Dresden

Marco Rumpf von der DRH Vermögensverwaltung spricht im großen Experten­interview über die schwierige Entwicklung der Bankenlandschaft in der Region und darüber, welche Maßnahmen sich daraus ableiten.

Derzeit ziehen sich zwei renommierte Banken aus Dres­den zurück. Worin sehen Sie die Hauptursachen für diese Entwicklung?
Marco Rumpf: Die Entwicklung der Bankenlandschaft bundesweit ist maßgeblich dadurch geprägt, dass infolge eines im­mensem Margen- und Gewinnerzielungsdrucks Prozesse und Dienstleistungen zunehmend standardisiert und verschlankt werden. Einen Teil der Standardlösungen nimmt insbesondere die Digitalisierung durch das Internetbanking ein. Überdies werden Filialnetze mehr und mehr ausgedünnt. Die Ein­spa­rung von Kosten steht hierbei im Vordergrund.

Unserer Einschätzung und Erfahrung nach wünschen sich je­doch vermögende Unternehmens- und Privatkunden gleichsam mehr als Standardlösungen – eine partnerschaftliche Be­treuung auf Augenhöhe, Individualität und Persönlichkeit sind trotz der zahlreichen – zum Teil auch regulatorisch bedingten – Entwick­lungen noch immer wichtige Parameter für die Kunden­zu­friedenheit und vor allem auch für eine nachhaltige Kundenbindung.

Kunden ohne erhöhten Beratungs- und Betreuungsanspruch wiederum suchen sich für ihre Bankgeschäfte Institute mit einfachen und kostengünstigen Internetbanking-Lösungen, idealerweise aus dem Pool der inzwischen zahlreich am Markt etab­lierten Direktbanken. Die Entscheidungen der Privatbank­häuser Lampe und Löbbecke, sich ähnlich der Weberbank, die den Standort Dresden bereits im Jahr 2001 aufgegeben hat, aus dem sächsischen Markt weitestgehend zurückzuziehen, sind aus unserer Sicht logische Folgen der fortschreitenden Ver­schlankung im Bankensektor. (…)

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