Im Jahr 2011 erschien der gleichnamige französische Kinofilm „Ziemlich beste Freunde“. Der Film wurde zu einem der erfolgreichsten Kinofilme des Jahres und erhielt eine Oskar-Nominierung als bester fremdsprachiger Film. Erzählt wird von einem Pfleger und einem Geschäftsmann, der nach einem Unfall auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Ein Paar, welches sich zu Freunden entwickelt, trotz aller Ungleichheiten.

Aktien und Inflation scheinen auf den ersten Blick ebenfalls keine Gemeinsamkeiten zu haben oder in Kombination eher schwierig zu sein. Aber ist das wirklich so?

In unserem Marktkommentar vom März dieses Jahres haben wir ein klares Inflationsszenario gezeichnet. Aus unserer Sicht war der Hochpunkt bereits im 4. Quartal 2022 durchschritten und von diesem Zeitpunkt an rückläufig – die Prognose wurde in den letzten Monaten also zur Realität.

Eine vergleichbare Entwicklung war bereits in den 70er Jahren in den USA zu beobachten (siehe Abbildung 1). Eine hohe Inflation wurde mittels starker Zinserhöhungen erfolgreich bekämpft und normalisierte sich im weiteren Verlauf.

Unternehmen werden in einem inflationären Umfeld regelmäßig vor hohe Herausforderungen gestellt. Steigende Rohstoff- und Herstellungskosten müssen auf die Verbraucher umgelegt werden. Dennoch erfährt der allgemeine Preisauftrieb Akzeptanz, denn Inflation hat meist gesamtwirtschaftlichen Charakter.

Abbildung 1: 1970er US-Inflation & Unternehmensgewinne (Quelle: Bloomberg, Flossbach von Storch – eigene Darstellung)

 

Umgekehrt sinken bei nachlassender Inflation nicht automatisch die Preise. Im Regelfall passen die Unternehmen ihre Preise dieser Entwicklung nur mäßig bis gar nicht an.

Die folgende Grafik beschreibt diesen Umstand sehr gut.

Die jährlichen Gewinne der 500 größten US-Unternehmen (S&P500 -Abbildung 1: braun) in den 70er Jahren stiegen im Vergleich zu den Verbraucherpreisen (Abbildung 1: grau) weitaus stärker an.

Dies unterstreicht die Preissetzungsmacht von erfolgreichen Unternehmen. Der durch Inflation erhöhte und vom Kunden akzeptierte Produktpreis sinkt nur geringfügig wieder ab. In der Folge steigen die Gewinne der Unternehmen.

Aktuell beobachten wir ein ähnliches Szenario wie in den 70er Jahren. Die Inflation ist auf dem Rückzug. Dennoch sinken die Preise nicht im gleichen Maße. Die Folgen für die Unternehmen sind leichte Absatzrückgänge bei gleichzeitig steigenden Gewinnen (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2: Preis und Absatzveränderung im Vorjahresvergleich (Quelle: Handelsblatt)

 

Wir bei DRH verfolgen und beobachten diese Entwicklungen kontinuierlich. So haben zum Beispiel in der laufenden Berichtssaison für das III. Quartal 2023 90% der Unternehmen, in deren Aktien unsere Mandanten investiert sind, Ergebnisse zu Umsatz und Gewinn deutlich über den Prognosen und Markterwartungen veröffentlicht. Wir sehen hierin unseren Investmentansatz bestätigt.

Die neuesten Zahlen aus den USA vom 14.11.2023 bestätigen abermals ein Absinken der Inflation (siehe Abbildung 3). Damit scheinen weitere Zinserhöhungen aus heutiger Sicht nicht mehr erforderlich. Möglicherweise sind im nächsten Jahr sogar erste Zinssenkungen zu erwarten. Geringere Zinskosten führten in Vergangenheit stets zu einer Entlastung der Unternehmen und erhöhten gleichzeitig auch die Bereitschaft für neue Investitionen.

Abbildung 3: Entwicklung der Verbraucherpreise USA (Quelle: Handelsblatt und Bloomberg)

 

Natürlich können für die nächsten Monate temporäre rezessive Entwicklungen nicht ausgeschlossen werden. Aber: Der beste Schutz dagegen sind stabile Geschäftsmodelle, die weitgehend unabhängig von Konjunkturschwankungen agieren und mit niedriger bis keiner Verschuldung kontinuierlich stabile Erträge generieren.

Ob Aktien und Inflation nun tatsächlich „beste Freunde“ sind, wollen wir am Ende offenlassen. Wir sind vielmehr davon überzeugt, dass der Erfolg einer Anlagestrategie stets von der gezielten Auswahl qualitativ hochwertiger Unternehmen mit Preissetzungsmacht und nachhaltig stabilen Geschäftsmodellen in Verbindung mit einem angemessenen Anlagehorizont getragen wird. Sie wollen mehr dazu erfahren? Sprechen Sie uns gern an.

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Ihre DRH Vermögensverwaltung GmbH

Verfasst von Lutz Hering, Geschäftsführer der DRH Vermögensverwaltung GmbH

 

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