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Acker, Odtimer und Wein

Wir gehen von einer Niedrigzinsphase aus, die mindestens noch die kommenden 2-3 Jahre anhalten wird. Aber auch danach, wenn die Maßnahmen der Zentralbanken Früchte getragen haben sollten, werden Zinsniveaus von 5-6 Prozent jährlich für Investoren oder Sparer in Papieren wie Staatsanleihen oder Sparbriefen in absehbarer Zeit nicht wieder erreichbar sein.

Deshalb müssen Anleger die Augen offen halten und dauernd die Alternativen scannen. Hier unsere gegenwärtige Meinung:

– Immobilien: Denkbar sind weitere Preissteigerungen. Dabei sehen wir eher Zuwächse in der Breite statt in den Hochpreismetropolen wie München oder Hamburg. Diese Entwicklung könnte getrieben sein durch das Bewusstsein, ein dauerhaft niedriges Zinsniveau erreicht zu haben, welches eine Finanzierung attraktiv erscheinen lässt, solange die Mietrendite der Objekte noch für die Investoren erträglich ist.

– Gold: Die Aussichten bei Gold und Silber sehen wir gedämpft, da hier keine kontinuierlichen Erträge erzielt werden können. Aber das lieben nun mal Investoren

– Land: Ackerland und Wald sehen wir dagegen positiv. Leider bleibt diese Anlageklasse wohl den meisten privaten Investoren eher verschlossen. Zum einen braucht es in dieser Anlageklasse hervorragendes Sachverständnis sowie enorme finanzielle Mittel um hier Kapital gezielt einzusetzen.

– Kunst: Bleibt da noch ein Investment in Kunst. Aber auch hier erscheint es äußerst schwierig dauerhaft gewinnbringende Exponate zu eruieren.

– Wein: Teilweise gehen Investoren auch zu Weininvestments über. Aber auch hier sind zwar 11-12% in der Flasche garantiert. Sachverstand und fachmännische Lagerung sind aber auch hier nur Spezialisten vorbehalten.

– Oldtimer: Wir erkennen in den letzten Jahren einen Trend, der belegbar ist, Preissteigerungen erzielt und gleichzeitig vor allem männlichen Investoren Spaß bereitet, man(n) legt sich einen Oldtimer zu. Hier sind die Preise teilweise stark gestiegen. Enthusiasten werden durch Investoren verdrängt. Fachkundiger Rat ist zwar auch hier gefragt, aber der Markt und die Preise sind relativ transparent.

Es gibt viele Alternativen zu deutschen Staatsanleihen, die jetzt im Schnitt (Umlaufrendite) unter einem Prozent pro Jahr an Rendite abwerfen. Eine der vielen Möglichkeiten ist, weiter bei den klassischen Investments, das heißt bei Anleihen, zu suchen. Investoren sollten sich da weltweit umschauen, denn die Niedrigzinsphase ist kein globales Phänomen, sondern betrifft in der Regel die hoch verschuldeten Industrienationen. Chancen ergeben sich aus unserer Sicht in Renten der Emerging und Frontier Markets. Zwar war das Jahr 2013 hier von Kursverlusten geprägt, das ließ aber gleichzeitig die Renditen auf 5-6 Prozent ansteigen, für europäische Sparer Traumrenditen, die es wohl auf dem Heimatmarkt so schnell nicht wieder geben wird.