Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Tage sind kürzer geworden und die Besuche auf dem Weihnachtsmarkt nehmen zu. Der ein oder andere wartet sogar schon auf Schnee und wünscht sich eine weiße Weihnacht.

Am Kapitalmarkt war das Wetter im Jahr 2022 dann eher „unbeständig“ bis „stürmisch“.

Natürlich suchen Anleger aktuell Orientierung und Leitplanken. Das ist verständlich, da die derzeitige Situation auf den ersten Blick verfahren scheint.

Da kommen die vielen Jahresprognosen der Banken in den kommenden Wochen genau richtig, denkt man …

Zum Glück gibt es keine historische Statistik über den Erfolg dieser Prognosen. Es wäre wahrscheinlich sehr ernüchternd. Schon allein die Ereignisse in diesem Jahr zeigen eindrucksvoll, wie sich unsere globale Welt bewegt und welche Auswirkungen dies auf Unternehmen hat. Einzelne Themen strahlen in den persönlichen Bereich jedes Einzelnen und kommen plötzlich beim Abendessen „auf den Tisch“. Die Prognosen vom Anfang des Jahres können derartige Ereignisse natürlich nicht widerspiegeln.

Aus diesem Grund werden wir an dieser Stelle keine punktgenaue Prognose für die Kapitalmärkte abgeben. Wir glauben vielmehr Anlegern weiterzuhelfen, indem wir aufzeigen, an welchem Punkt der Wirtschaftsentwicklung wir aktuell stehen und ob es Parallelen in der Geschichte gibt, die als Orientierung dienen können.

Und diese gibt es!

In den 70er Jahren führte der Ölpreisschock und der starke Anstieg von Nahrungsmittelpreisen zu einer hohen Inflation. Diese Ereignisse trafen auf eine expansive Geldpolitik, die mit einer hohen Verschuldung gepaart war. In der Folge erhöhte die Notenbank die Zinsen erheblich, um der Inflation wirksam entgegenzutreten.

Ein ähnliches Szenario wie wir in diesem Jahr miterleben durften.

Profiteure im damaligen Umfeld waren Sachwerte wie Unternehmensbeteiligungen (Aktien), Gold und Immobilien.

Nach unserer Einschätzung ist die entscheidende Frage: Ab welchem Zeitpunkt ist die Inflation rückläufig? (Wie schon mehrfach in den Marktkommentaren beschrieben, liegt unser Investitionsfokus auf Nordamerika, da die wirtschaftlichen Voraussetzungen Standortvorteile mit sich bringen.)

Die US-Inflationszahlen der letzten Wochen zeigen uns einen „Kipp-Punkt“ an – also den Zeitpunkt ab dem die Inflation nachhaltig rückläufig ist. Die unten aufgeführte Abbildung 1 zeigt die geschätzte Entwicklung in den kommenden Quartalen an.

Abbildung 1: Prognosen zur Inflationsrate in den USA (Quelle: J.P.Morgan Asset Management)

Es ist davon auszugehen, dass die Zinserhöhungen der letzten Monate Wirkung zeigen und das Inflationshoch hinter uns liegt.

Wieso ist es aber nun wichtig zu wissen, ab welchem Punkt wir rückläufige Inflationszahlen haben?

Weil es genau der Punkt sein sollte, an dem es zu einer Normalisierung am Kapitalmarkt kommt und negative Überraschungseffekte ausbleiben sollten. Ein Blick in den Rückspiegel erläutert den Zusammenhang anschaulich.

In Abbildung 2 wird das Inflationsthema und die Reaktionen am Kapitalmarkt in den 70er Jahren anschaulich aufgezeigt. Die rote Linie zeigt die Entwicklung der US-Inflation (US CPI = US-Verbraucherpreise) in den 70er Jahren an. Die senkrechte Markierung im Jahr 1974 zeigt den Höchstpunkt der Inflation. Dies ist der bereits beschriebene „Kipp-Punkt“. Danach sehen wir eine rückläufige Inflation durch die damals vorgenommen, erheblichen Zinserhöhungen der US-Notenbank. Die blaue Linie zeigt wiederum die Entwicklung des US-Aktienmarktes (S&P500) an, die sich mit dem Erreichen des „Kipp-Punktes normalisiert und erholt.

Abbildung 2: S&P500 vs. Inflationsrate in den 1970ern (Quelle: Andreas Steno und Macrobond)

Aus unserer Sicht ähnelt diese Situation stark dem aktuellen Umfeld. Die US-Inflation hat ihren Höchstpunkt gesehen und wird weiter sinken.

Wir gehen davon aus, dass die Marktmechanismen der Historie weiter Bestand haben werden und diese Entwicklung perspektivisch zu höheren Kursen führt.

Deshalb unser Ratschlag:

Wenn in den Weihnachtstagen wieder der Coca-Cola Weihnachtstruck durch das Fernsehbild fährt, machen Sie sich selbst ein Weihnachtsgeschenk und legen Sie sich Anteile von soliden Unternehmen „unter den Baum“, denn solche Investitionen sind nachhaltig, machen ein Leben lang Freude und der Kaufzeitpunkt erscheint langfristig sehr gut.

Haben Sie offene Fragen oder benötigen Sie weitere Informationen?

Sprechen Sie uns jederzeit gern an.

Ihre
DRH Vermögensverwaltung GmbH

 

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