Sächsische Zeitung

Peter Maffay hat auf seinem Besuch im Dresdner Salon ein neues Hilfsprojekt für Dresdner Kinder gestartet.

Zusammen mit der Dresdner Damm|Rumpf|Hering Stiftung Kinderhilfe will Peter Maffay sich für Dresdner Kinder engagieren. Seit 2000 unterstützt er mit seiner eigenen Peter Maffay-Stiftung junge Menschen, die durch Krankheit, Missbrauch und Gewalt traumatisiert worden sind.

Vor zwei Jahren hat er bereits krebskranke Kinder aus Dresden zur Erholung auf seine Finca auf Mallorca eingeladen. Nun strickt der Sänger an einem weiteren Hilfsprokekt für Jugendliche aus sehr schwierigen familiären Verhältnissen. Erste Absprachen dazu hat er im Rahmen des 23. Dresdner Salons mit den Stiftungsgründern Rocco Damm, Marco Rumpf und Lutz Hering getroffen.

Herr Maffay, gehen Ihnen die Kinder aus?

So viel kann man gar nicht helfen, wie man möchte und müsste. Wir schicken 300 Kinder und Jugendliche jedes Jahr auf meinen Bauernhof auf Mallorca, seit sechs Jahren. Sie haben dort eine tolle Zeit, lernen Gleichaltrige mit ähnlichen oder ganz anderen Problemen kennen, oder sie machen einfach nur mal Urlaub, erholen sich, genießen die Natur und das ländliche Leben.

Bald werden wieder Dresdner Kinder dabei sein?

Unsere beiden Stiftungen wollen zusammenarbeiten. Die Damm|Rumpf|Hering Stiftung unterstützt bedürftige junge Menschen aus Sachsen, weiß, wo der größte Bedarf ist und sammelt Spenden. Wir wiederum haben die Mitarbeiter, die für eine weitreichende Stiftungsarbeit nötig sind. Das geplante Projekt soll Jugendlichen helfen, die den Boden unter den Füßen verloren haben, die Schule verweigern, schon in Ihren Familien Kontakt mit Drogen, Alkohol und Gewalt hatten und dringend ein gefestigtes Umfeld brauchen.

Was können Sie ihnen bieten?

Neben einer Therapie wollen wir diesen jungen Leuten einen Ferienaufenthalt auf Mallorca ermöglichen. Sie sollen eine Auszeit bekommen, und sie werden dort mit Jugendlichen aus anderen Ländern in Kontakt kommen. Das kann Augen öffnen und eine Bereicherung sein. Außerdem sollen sie eine schöne Zeit haben. Die meisten waren noch nie im Urlaub. Sich jetzt um sie zu kümmern, könnte ihre letzte Chance sein.

Warum bemühen Sie sich gerade um traumatisierte Kinder?

Bei mir zu Hause in Tutzing gibt es eine Einrichtung, in der viele junge Traumapatienten behandelt werden. Ich bin seit Langem mit dem Leiter dieser Einrichtung befreundet. Angefangen hat unser gemeinsames Engagement mit dem Bau eines Spielplatzes und mit Öffentlichkeitsarbeit.

Ich habe gehört, Sie planen ein weiteres Domizil für traumatisierte Kinder.

Die Planung ist schon abgeschlossen. In Rumänien, Siebenbürgen, rund 80 Kilometer von meiner Geburtsstadt entfernt, restaurieren wir ein Anwesen, ähnlich wie das in Spanien. Im Laufe dieses Monats wird Spatenstich sein. Auf Mallorca haben gerade israelische und palästinensische Kinder gemeinsam Ferien gemacht. Auch in Rumänien soll eine solche Drehscheibe für Kinder aus aller Welt entstehen.

Sie haben zwei Wohnsitze: in Tutzing und auf Mallorca. Hätten Sie Ihren dritten gern in der früheren Heimat?

Ich bin gerne in Rumänien, mindestens zwei mal im Jahr, und meine innere Verbindung zu Land und Leuten existiert nach wie vor. Aber einen dritten Wohnsitz habe ich schon: die Autobahn. Es ist schwer genug, wirklich mal etwas Zeit zu Hause zu haben.

Wenn Sie mal da sind, gönnen Sie sich eine Motorradtour?

Ja, auf Mallorca, am liebsten ärmelig im Wind, das gefällt mir.

Sie sind also ein Schönwetterfahrer.

Absolut! Ich gebe gar nicht erst vor, bei Wind und Wetter das ganze Jahr über zu fahren. Momentan sitze ich auch lieber auf dem Traktor.

Und fahren übers Feld?

Und die Straße entlang. Ich habe inzwischen zwei. Einen 56-er Styer und einen 67-er John Deer. Schöne alte Maschinen sind das.

Schrauben Sie auch selbst?

Ich habe zwei linke Hände. Aber zum Glück kenne ich gute Monteure, die sich bestens auskennen.

Wer sich mit Ihren Songs auskennt, erlebt die größten Hits der vergangenen 40 Jahre auf Ihrer neuen Platte „Tattoos“. Was reizt Sie, so alte Titel noch mal ganz neu anzufassen?

Was reizt am Wiener Schnitzel? Jeder kennt es, liebt es und bereitet es trotzdem wieder zu.