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Peter Maffay wirbt für soziales Engagement

Von Andreas Weihs

Normalerweise ist sein Metier die Musik, da ist er einer der erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Rocker. Gerade hat er mit „Tattoos“ ein Nummer-1-Album in den Charts. Das Reden ist eher nicht so sein Ding, mit einer Ausnahme: Peter Maffay spricht gern über sein soziales Engagement, vor allem für Kinder. Dieses Thema braucht die Öffentlichkeit und deshalb kam er gestern Abend auch nach Dresden.

Lange Jahre bereits engagiert sich Peter Maffay mit eigenen Stiftungen für die Kinderhilfe. Seine im Jahr 2000 gegründete Peter Maffay Stiftung unterhält ein Ferienhaus auf Mallorca, mit einem Bauernhof, auf dem jährlich zwischen 250 und 300 traumatisierte Kinder eine Auszeit vom Alltag nehmen können. „Es sind Kinder, die unterschiedliche Traumata erlebt haben, wie häusliche Gewalt, Alkohol, Verlust der Eltern, auch Schulverweigerung ist ein Thema“, erzählt Maffay gestern Abend vor seinem Gespräch im Rahmen des Dresdener Salons. „Wir versuchen den Kindern eine bestimmte Wertekette zu vermitteln, z.B. den richtigen Umgang mit Lebewesen, insbesondere Tieren.“ Die Stiftung bietet für diese Kinder Programme an, bringt sie in eine neue Umgebung, die sonst nicht zur Verfügung steht. „Hier öffnen sie sich auch mehr, tauschen sich untereinander aus. Viele haben ähnliches erlebt und können nun, raus gelöst aus ihrem Alltag, darüber mit anderen reden.“ Die Kinder werden eingeladen, das Leben auf dem Land kennenzulernen, eine Ziege zu melken, Gemüse zu ernten. Dinge, die viele von ihnen in ihrem Alltag nie erlebten und die ihnen helfen, die oft schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten.

Das alles aber kostet Geld und deshalb ist der Sänger auch in Dresden auf Partner- und Sponsorensuche. Mit Rocco Damm, dem Vorstand der 2007 gegründeten Damm/Rumpf/Hering Stiftung Kinderhilfe mit Sitz im sächsischen Zwickau, hat er hier bereits einen Partner gefunden.

Messbar sind die Erfolge dieser Arbeit kaum, die Therapien sind langwierig. Doch einen konkreten Erfolg hat Maffay auch schon persönlich miterlebt: „Wir hatten einen kleinen Jungen, der hatte sich zwei Jahre lang komplett verweigert. Dann fing er wieder an zu sprechen. Ich habe das miterlebt, das war ein unglaublicher Moment.“