Freie Presse Zwickau vom vom 12.12.2019:

Viel Geld ist bereits in der Aktion „Leser helfen“ zusammengekommen. Doch noch reicht es nicht, um die beiden Wünsche in Westsachsen Wirklichkeit werden zu lassen.

Gut 10.300 Euro haben Leser in den vergangenen Tagen schon in der Aktion „Leser helfen“ für Claudia Döhler und ihren schwerst behinderten Sohn Freddy gespendet. „Das ist ja toll. Ich freue mich riesig über die große Hilfsbereitschaft. Damit rückt die Erfüllung unseres Weihnachtswunsches ein Stück näher“, sagt sie. Die Frau braucht ein Auto, das groß genug ist, um ihren Freddy samt Rollstuhl zu transportieren. Und das dann immer noch genügend Platz bietet, um zum Beispiel eine Freundin mitzunehmen. Denn: Freddy liebt Besuch.

Der jetzige Wagen ist 16 Jahre alt und hat gut 200.000 Kilometer auf dem Buckel. Nun gehen die teuren Reparaturen los. Nicht auszudenken, wenn das Auto liegen bleibt. Claudia Döhler braucht es dringend, um mit Freddy mobil zu sein. Der heute Achtjährige erlitt durch einen Sauerstoffmangel während der Geburt einen Hirnschaden, der zu mehreren Behinderungen führte. Freddy spricht nicht, kann nicht laufen, nicht ohne Hilfe sitzen. Aber er lacht gern, ist ein Sonnenschein.

Den Jungen die Treppen im Wohnhaus hinauf- und hinunterzutragen geht fast über die Kräfte der Mutter. So ist es jeden Morgen eine Anstrengung, ihn zur Schule zu bringen. Nachmittags sind es dann Kraftakte, ihn zur Physio- und zur Ergotherapie zu bringen. All das, inclusive Ausflüge in den Tierpark, die Freddy so gern mag, nimmt die Mutter auf sich. Sie tut, was sie kann. Was sie nicht allein stemmen kann, ist der Kauf eines  neuen Autos. Das muss so umgebaut werden, dass der schwere Rollstuhl über eine Rampe ein- und ausgeladen werden. Es kostet rund 45.000 Euro. „Die mehr als 10.300 Euro sind ein guter Anfang. Vielleicht spenden ja weitere Leser. Wenn wir für die Bewältigung unseres Alltags ein neues Autos kaufen könnten, wäre mir eine riesige Last von den Schultern genommen“, sagt die Mutter.

Auch im Zwickauer Kinderhausverein herrscht große Freude. Für den kleinen Garten mit Streichelgehege, den sich die Mädchen und Jungen der Wohngruppe in Planitz wünschen, sind bisher gut 2300 Euro von Lesern gespendet worden. Darüber hinaus unterstützt die DRH Stiftung „Kinderhilfe“ Zwickau das Projekt mit 2800 Euro. „Wir arbeiten bereits seit Jahren eng mit dem Verein ‚Leser helfen‘ zusammen. Es ist schon das sechste Projekt, in das Stiftungsgeld fließt. Gemeinsam können wir viel erreichen“, sagt Vorstand Monika Uhlmann. „Das Geld ist gut angelegt. Es hilft Kindern dabei, ihren Weg ins Leben zu gehen.“

Das Gelände für den geplanten Garten liegt am Hang. Das Anlegen ist eine Herausforderung. Die Kinder wünschen sich eine begehbare, von Kräutern gesäumte Spirale, auch eine Sitzecke zum Ausruhen und Träumen. Ein Streichelgehege für die Meerschweinchen, die die Kinder lieben, ist ebenfalls vorgesehen. Die Kostenschätzung für den Garten liegt bei 15.000 bis 20.000 Euro. „Wir freuen uns sehr über die ersten Spenden. Mehr als 5000 Euro sind viel Geld. Und mit jedem weiteren gespendeten Euro rückt unser Traum von einem kleinen Paradies für die Wohngruppe ein Stück näher“, sagt Einrichtungsleiterin Sylvia Förster. (mit sth)