Solisten der Semperoper im Schumannhaus – Programm mit Werken des Zwickauer Komponisten

Es war ein musikalischer Leckerbissen, den der Bassbariton Markus Marquardt und der Pianist Jobst Schneiderat von der Semperoper Dresden im Robert-Schumann-Haus Zwickau boten. Die Solisten, die auch die Dresdner Liedersalonabende mit gestalten, gaben das Konzert zugunsten der in Zwickau ansässigen Damm|Rumpf|Hering-Stiftung Kinderhilfe. Wie Rocco Damm vom Vorstand berichtete, ist es das dritte Benefizkonzert, wobei insgesamt 22.000 Euro Einnahmen erzielt wurden. „Sie fließen zu 100 Prozent in zweckgebundene Projekte für Kinder, die von Armut betroffen sind.“

Der Bassbariton, am Klavier von Schneiderat begleitet, hatte sich in seinem Programm ganz auf die Robert-Schumann-Gedenkstätte eingestellt. Im Mittelpunkt standen von dem Komponisten die Zyklen Liederkreis Op. 24 und Dichterliebe Op. 48. Die Gesangstexte sind von Heinrich Heine. Außerdem hatte Marquardt fünf Lieder von Franz Schubert ausgewählt, wobei die Vertonung von Goethes „Heideröslein“ und Schuberts „Die Forelle“ nicht fehlen durften. Sind doch das schwermütige Röslein neben „Lindenbaum“ und „Die Forelle“ die beliebtesten Lieder von Schubert. Das spürte man auch an der Reaktion des Publikums: Die Gestaltung des Sängers und die „flotte“ Klavierbegleitung erreichten eine Lebhaftigkeit, die geradezu ansteckend wirkte.

Nach der Pause trugen die Künstler den berühmten Zyklus „Dichterliebe“ von Robert Schumann mit dem Text aus dem Lyrischen Intermezzo des „Buches der Lieder“ von Heinrich Heine vor. In 16 Liedern wird die Geschichte einer Liebe erzählt. Sie beginnt „im wunderschönen Monat Mai“ und endet nach unsäglicher Liebesqual im Entsagen und Vergessen.

Wohl mit am bekanntesten ist das Lied:

Ein Jünglein liebt ein Mädchen
Die hat einen anderen erwählt
Der andre liebt eine andre
Und hat sich mit dieser vermählt

Das Mädchen heiratet aus Ärger
Den ersten besten Mann
Der ihr in den Weg gelaufen
Der Jüngling ist übel dran

Es ist eine alte Geschichte
Doch bleibt sie immer neu
Um wem sie just passieret
Dem bricht das Herz entzwei

Dass der Sänger Schumann und auch Heine liebt, erklärt er so: „Man kann nur staunen, wie modern beide für ihre Zeit waren und es heute noch sind.“