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Rohstoff-Crash: Aufschwung vorbei?

Frage:

Was war das in den vergangenen Tagen? Der Preis für die Feinunze Silber fiel um mehr als ein Viertel, Energiewerte wie Öl verloren annähernd 15 Prozent und auch Industriemetalle wie Kupfer gaben kräftig ab. Ist der Absturz der Rohstoffpreise erstes Anzeichen für das Ende des Aufschwungs?

Lutz Hering

Nein, die aktuellen Zinserhöhungen der weltweiten Notenbanken – in diesem Zusammenhang müssen die Rohstoffturbulenzen gesehen werden – sollen einer aufkommenden Inflation entgegen wirken.

Spekulative Überhöhungen brechen in solchen Phasen leicht ein. Das ist gut so. Der zukünftige Balanceakt der Notenbanken wird darin bestehen müssen, mit moderaten Zinserhöhungen das Wirtschaftwachstum nicht abzuwürgen und dabei Inflation zu bekämpfen. Wir gehen davon aus, dass das gelingt.

Frage:

Was folgt daraus für die Anlage?

Lutz Hering

Aktien: kaufen

Aktuelle Unternehmensdaten zeigen, dass diese auf der Ertragsseite bereits wieder auf Vorkrisenniveau wirtschaften. Somit gehen wir für das Jahr 2011 eher von einer Korrektur der BIP-Schätzungen nach oben aus. Aus Anlagesicht empfiehlt sich weiterhin das Aktieninvestment. Denn trotz der Kursanstiege der letzten Jahre ist die Bewertung der Unternehmen niedrig.

Anleihen: sortieren

Schwierig wird es hingegen für Anleger bei Renteninvestments. Die Krise der Euroländer stellt die Gemeinschaft vor eine harte Bewährungsprobe bei dem der Ausgang zur Zeit noch ungewiss erscheint. Die Probleme, welche die überbordende US-Verschuldung in sich birgt, werden ebenfalls gerade vom Markt erkannt und lassen die ersten Investoren umdenken und Gelder abziehen. Hier wird dem Anleger nur die Wahl zwischen Niedrigzinsanlagen sehr guter Emittenten und risikoreicheren Rentenanlagen aus den Ländern der Emerging Markets bleiben.