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Mittelstandsanleihen heißt das neue Trendinvestment. Vermögensverwalter warnen davor, das Risiko zu unterschätzen.

 

„Die Suche nach Renditen über dem Inflationsniveau treibt Anleger in diesen Bereich“, sagt Lutz Hering, Marktstratege bei der Vermögensverwaltung Damm Rumpf Hering in Dresden. „Teilweise mussten wir den Eindruck gewinnen, dass der Renditehunger der Anleger gezielt ausgenutzt wird, Anleihen minderer Qualität zu platzieren.

„Prinzipiell finden wir die Anleiheemissionen von Mittelständlern zur Finanzierung ihrer Unternehmen positiv“, meint auch Hering. Schließlich bestritten auch größere Unternehmen wie BMW oder Telekom diesen Weg, und zwar seit geraumer Zeit. Doch die Qualität der meisten Mittelstandsanleihen ist eher dürftig. „Zu hoffen ist, dass dieses junge Segment der Mittelstandsanleihen nicht seine Jünger verbrennt wie einst der Neue Markt, als die Chancen unendlich schienen und die Risiken verdrängt wurden“.

Ein weiterer wichtiger Punkt, auf den Sparer achten sollten, die in Anleihen investieren, ist die Verwendung des eingenommenen Geldes: Der Emissionserlös sollte dem Unternehmen zufließen, um es zu stärken und nicht etwa an Alteigentümer gehen, die der Firma den Rücken kehren. Zudem sollte das Geschäftsmodell nachvollziehbar sein und auch künftig Erfolgsaussichten haben. Schließlich sollte der Emittent historisch auf soliden Füssen stehen. „Kauft ein Anleger eine Anleihe, muss er sich wohl oder übel mit der Entwicklung des Unternehmens beschäftigen“, sagt Hering.

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