Die Finanzmärkte befinden sich in einer dynamischen Phase, geprägt von einer Mischung aus geopolitischen Unsicherheiten, wirtschaftspolitischen Entscheidungen und technologischen Innovationen. In diesem Umfeld ist es entscheidend, die aktuellen Entwicklungen und ihre möglichen Auswirkungen sorgfältig zu analysieren. In den vergangenen Wochen haben die neuesten Unternehmensgewinne und makroökonomische Indikatoren das Marktgeschehen besonders beeinflusst.

Abbildung 1: Umsatz- und Gewinnerwartungen II. Quartal (Quelle: eigene Darstellung)

Von den von uns allokierten Unternehmen haben bisher 73% (Stand: 08.08.2024) Quartalszahlen vorgelegt. 79% der bereits gemeldeten Unternehmen konnten die so wichtigen Gewinnerwartungen schlagen. Bei den Umsatzergebnissen konnten 69% der Unternehmen positiv überraschen (siehe Abbildung 1). In Anbetracht der höheren Analystenerwartungen im Vergleich zum I. Quartal schätzen wir die Ertragslage der Unternehmen als äußerst stabil ein.

Die am 02.08.2024 veröffentlichten Arbeitsmarktdaten trübten das makroökonomische Gesamtbild. Statt den erwarteten 4,1% stieg die Arbeitslosenquote im Juli 2024 tatsächlich auf 4,3% an. Während in der ersten Jahreshälfte solche Nachrichten als eher positives Signal bewertet wurden, hat sich die Interpretation nun geändert. Eine höhere Arbeitslosenquote könnte auf eine abkühlende US-Wirtschaft hindeuten, möglicherweise sogar auf eine bevorstehende Rezession. Weder der am Dienstag (06.08.2024) veröffentliche Einkaufsmanagerindex der Dienstleister noch der am Donnerstag (08.08.2024) veröffentlichte Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe bestätigten bisher eine beängstigende Abkühlung der US-Wirtschaft.

Aufgrund der abnehmenden Inflation und der möglichen Abkühlung der Wirtschaft ist nun nichtmehr die Frage, wann die Zinsen gesenkt werden, sondern um wieviel Prozent. Der Markt rechnet aktuell überwiegend mit einer Zinssenkung in Höhe von 0,5 Prozent statt der üblichen 0,25 Prozent zur bevorstehenden US-Notenbanksitzung am 18.09.2024.

Abbildung 2: Wahrscheinlichkeit der Zinsschritte (Quelle: CME-Fedwatch Tool vom 07.08.2024)

Eine Zinssenkung würde die Liquidität für Unternehmen begünstigen. Entsprechend sehen wir weiteres Aufwärtspotential für die von uns allokierten Unternehmen. Vor allem im Falle der wahrscheinlichen Zinssenkung in Höhe von 0,5 Prozent rechnen wir mit einer entsprechend positiven Marktreaktion.

In Abbildung 2 sind die Markterwartungen in Bezug auf die Zinsentwicklung abgetragen. So wird beispielsweise derzeit prognostiziert, dass mit einer 96,32-prozentigen Wahrscheinlichkeit der Leitzins zur US-Notenbanksitzung am 07.11.2024 bei 4,5%-4,75% (siehe rote Markierung) liegt.

Neben der bereitgestellten Liquidität hat eine Zinssenkung vor allem eine Wirkung: Sparanlagen werden unattraktiver. Zum Vergleich: In den Jahren 2021 und 2022 beliefen sich die Geldmarkbestände in den USA auf etwa 5,2 Billionen USD, bevor Ende 2023 mit einem Bestand von 6,4 Billionen USD ein neuer Höhepunkt erreicht wurde. Derzeit (Stand: Juli 2024) liegen die Bestände bei 6,13 Billionen USD. Wir erwarten, dass Zinssenkungen zu einem Liquiditätszufluss von einer Billionen USD führen, was wiederum eine interessante Opportunität für begrenzte Sachwerte darstellt.

Wir sind aktuell nicht in Japan investiert. Dennoch möchten wir die Geschehnisse um den 05.08.2024 an dieser Stelle nicht unbeachtet lassen. Zur Erklärung: Der japanische Aktienindex Nikkei-225 ist am vergangenen Montag um mehr als zwölf Prozent gesunken. Die überraschende Zinserhöhung in Japan destabilisierten den dortigen Finanzmarkt. Diese Entwicklung weitete sich kurzzeitig auch auf den Währungsraum USA und die Eurozone aus. Der Grund dafür war eine Handelsstrategie namens „Carry-Trade“. Dabei leihen sich Investoren Geld in einer Währung mit niedrigen Zinsen und investieren. Dieses Geld investieren sie dann in einem Währungsraum mit höheren Zinsen wie in den USA oder der Eurozone. Da sich die Zinsdifferenz durch die unerwartete Zinssteigerung in Japan und die durch die Arbeitslosenzahlen entfachte Zinssenkungserwartung deutlich verringerte und gleichzeitig der japanische Yen aufwertete, versuchten Investoren auf USD laufenden Vermögenswerte zu verkaufen und dafür Yen zu kaufen, um die Kredite zurückzuzahlen. Das führte zu einem kurzfristigen Abgabedruck an den Aktienmärkten.
Am Folgetag (06.08.2024) konnten die Verluste vom Vortag größtenteils wieder aufgeholt werden. So erholte sich der Nikkei-225 um 10%. Auch im amerikanischen Raum sehen wir seit Dienstag eine Erholung.

In einem solchen Szenario emotionsbasierte Handlungsentscheidungen zu treffen, kann langfristig erheblichen Schaden für Ihr Vermögen anrichten. Wir haben diese Situation als Kaufgelegenheit verstanden. So sind einige über einen längeren Zeitraum limitierte Orders ausgeführt wurden. In solchen volatilen Zeiten ist es entscheidend, einen kühlen Kopf zu bewahren und auf fundierte, strategische Entscheidungen zu setzen. Hier kommen wir ins Spiel. Unser erfahrenes Team steht Ihnen zur Seite, um Ihr Portfolio professionell zu managen und Sie vor impulsiven Fehlentscheidungen zu bewahren.

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Verfasst von Maximilian Jentzsch, IT-Consultant bei der DRH Vermögensverwaltung GmbH

 

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