Viele Investoren beschäftigt die aktuelle wirtschaftliche Lage sehr. Nur allzu augenscheinlich werden uns die Probleme täglich ins Bewusstsein gerufen.

Bis vor kurzem bezogen wir aus Russland noch billige Energie, welche die Schwächen der deutschen Energiepolitik, gepaart mit einer energieintensiven Wirtschaft, überdeckt hat.

Die Vorprodukte unserer Erzeugnisse bezogen wir zumeist aus China. Die Preise dafür waren so gering, dass eine Herstellung in heimischer Produktion viel zu teuer war. Durch die Corona-Pandemie und die damit unterbrochenen Lieferketten mussten Alternativen gefunden werden. Zumeist sind diese jetzt teurer als bisher gewohnt und schränken die Wettbewerbstätigkeit der hochpreisigen deutschen Produkte ein.

Zum Glück gibt’s da noch den Euro!

Bei den Exporteuren sorgt die aktuelle Euroschwäche für „Glücksmomente“ (siehe Abbildung 1). Für das Ausland sind dadurch deutsche Exporte preiswert und somit wieder wettbewerbsfähig.

Abbildung 1: Entwicklung EUR/USD (Quelle: Infront)

Die Probleme bei Energie und Lieferketten scheinen kurzfristig unlösbar zu sein.

Es bleibt die Hoffnung, dass die deutsche Innovationskraft diese Nachteile teilweise kompensieren kann. Trotzdem ist die Wirtschaft wie eine Immobilie – standortbezogen. Eine geografische Veränderung von Wirtschaftsstandorten ist schwierig und kurzfristig nicht umsetzbar.

Bei Geldanlagen scheint es dagegen keine Grenzen zu geben. Anleger können in die verschiedensten Anlagen global investieren.

Regionale Standortvorteile kann man sich so zunutze machen und kurzfristig auf globale Veränderungen reagieren.

Beispielhaft sind hier die Energiekosten zu nennen. Die große Energieabhängigkeit Deutschlands lässt uns fast jeden Preis akzeptieren, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Anders ist es in Ländern, die selbst große Mengen an Energie produzieren und dabei den überschüssigen Anteil sogar exportieren können.

Die Preisgestaltung kann hier wesentlich abweichen.

Abbildung 2 zeigt die unterschiedlichen Preise bei Gas in Europa und den USA  und somit den Wettbewerbsnachteil bzw. -vorteil der jeweiligen Region.

Abbildung 2: Entwicklung der Gaspreise in Europa und den USA (Quelle: JPM Asset Management per 30.06.22)

Übertragen in die Welt der Kapitalanlage lässt sich somit konstatieren:

US-Unternehmen haben weitaus geringere Rohstoffkosten und damit einen Wettbewerbsvorteil. Zwar ist die aktuelle Dollarstärke nachteilig, aber die USA verfügt über einen der größten Binnenmärkte der Welt und der Anteil an Exporten ist im Vergleich zu anderen Ländern somit weitaus geringer.

Weiterhin hat die US-Notenbank schon vor Monaten mit der Inflationsbekämpfung begonnen und scheint diese auch in absehbarer Zeit eindämmen zu können.

Das sind nur einige Gründe, warum US-Unternehmen im globalen Vergleich wahrscheinlich über bessere Voraussetzungen verfügen.

In unseren Investitionsüberlegungen steht deshalb Nordamerika klar vor europäischen Investitionen und da unsere Anlagen nicht „immobil“ sind, ist die Umsetzung natürlich unkompliziert und zeitnah.

Unsere Aufgabe ist es, wirtschaftliche Veränderungen zu erkennen und in der Anlagestrategie umzusetzen, auch wenn es manchmal dazu führt, den „Heimatmarkt“ zu meiden.

Aktuell gilt: „America First!“

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DRH Vermögensverwaltung GmbH

 

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