„VEB statt AG? – Wird Deutschland verstaatlicht?“ mit Ehrengast Prof. Dr. Ulrich Blum
Der 21. Dresdner Salon gastierte am 14. Mai 2009 in der TU Chemnitz. Neben weiteren 150 Gästen im Auditorium lauschte auch der Hausherr Professor Dr. Klaus-Jürgen Matthes, Rektor der TU, den beiden Gesprächspartnern auf dem Podium. Jürgen Engert präsentierte dort Professor Dr. Ulrich Blum, den Präsidenten des Wirtschaftsforschungsinstitutes Halle. Mit dem vielgefragten Politikberater besprach Engert die neue (alte) Rolle der Politik in der Wirtschaft. Statt plakative Talkshow-Statements zu bieten, deren Verfallszeiten meist nicht über den Sendeschluss hinausreichen, beschrieb der Wissenschaftler lieber das Spannungsfeld, in dem sich Politik in Zeiten der Krise bewegt; etwa beim Umgang mit Risiken. Auf der einen Seite, so Blum, müsse der Staat das Risiko des Scheiterns als Bestandteil des Wirtschaftens fördern. Ohne die Möglichkeit des unternehmerischen Unterganges verlören Krisen wie die gegenwärtige ihre wichtigste Funktion, nämlich das Fundament eines neuen Aufschwunges zu bilden. Auf der anderen Seite gelte aber für das Risiko, was für Fahrten in Autos gelte. Nur wenn gute Bremsen die Risiken begrenzten, würden die Fahrer auch Gas geben. Man brauche, so Blum, auch in Zukunft gute rechtsstaatliche Bremsen, die Risiken für Unternehmer kalkulierbar machten. Dass die Gemengelage für keine der alten Denkmuster Platz bietet, verdeutlichten Engert und Blum anschaulich. Vielleicht verließen gerade deshalb die Teilnehmer des Salons nach 1,5 Stunden inspiriert und heiter den Hörsaal.