In diesem Monat erscheint unser Marktkommentar etwas später als gewohnt, da wir bewusst die US-Notenbanksitzung vom 18. September abgewartet haben, um Ihnen eine fundierte Einschätzung zur aktuellen Marktlage zu geben.

Die Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen um 50 Basispunkte (0,5% Prozent) zu senken, markiert einen entscheidenden Schritt in der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Damit wurden die im vergangenen Monat von uns publizierten Markterwartungen erfüllt. Anfang des Monats signalisierte der Future-Markt noch eine Senkung um 25 Basispunkte, was zu Gewinnmitnahmen führte und den S&P 500 im laufenden Monat in der Spitze um etwa 4 Prozent (06.09.2024) sinken ließ. Die am 11. September veröffentlichten Inflationsdaten zeigten mit 2,5% den niedrigsten Stand seit Februar 2021 und gaben der Notenbank die Legitimation, die Zinsen um 50 Basispunkte zu senken.

In den darauffolgenden Tagen verbalisierte die US-Notenbank den Zinsschritt geschickt und beugte so einer negativen Interpretation des Marktes vor. Die Kombination aus der bedachten Kommunikation der Notenbank, der Zinssenkung um 50 Basispunkte und den stabilen Wirtschaftsdaten führten zu einer kurzfristig insgesamt positiven Marktreaktion. So konnte beispielsweise der S&P 500 am darauffolgenden Donnerstag (19.09.2024) ein neues All-Time-High von 5.713 Punkten erreichen.

Die erste Zinssenkung seit März 2020 wirkt sich jedoch unterschiedlich auf Ihre Anlagen aus. Im Folgenden geben wir Ihnen einen kurzen Überblick der Auswirkung auf die von uns allokierten

Anlageklassen:

Aktien: Die Aussicht auf ein moderates Wachstum und sinkende Inflationsraten ist ein positives Signal für den Aktienmarkt. Günstige Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen und stabile Verbrauchernachfrage dürften die Gewinne stützen. Vor allem Wachstumsunternehmen und kapitalintensive Branchen könnten hiervon profitieren.

Anleihen: Mit sinkenden Zinsen steigen die Kurse bestehender Anleihen, da neu emittierte Anleihen niedrigere Renditen bieten. In einem von uns angenommenen „Goldilock-Szenario“ (moderates Wachstum bei sinkender Inflation) könnten Anleihen weiterhin als stabile Einkommensquelle dienen, während das Risiko von Zinserhöhungen gering bleibt.

Gold: Edelmetalle wie Gold profitieren besonders in Zeiten expansiver Geldpolitik, da sie als Inflationsschutz gelten. Steigende Geldmengen schwächen den Wert von Fiat-Währungen – also staatlich ausgegebenen Währungen, die keinen inneren Wert wie Gold oder Silber haben. Ihr Wert basiert lediglich auf dem Vertrauen in die Regierung, die sie herausgibt, und auf der Akzeptanz als Zahlungsmittel. Wenn die Geldmenge zunimmt, führt dies oft zu einer Entwertung der Fiat-Währungen, was die Nachfrage nach knappen Gütern wie Gold erhöht. Durch die natürliche Knappheit von Rohstoffen bleibt das Angebot begrenzt, was den Preisdruck verstärken kann. Dies macht Rohstoffe zu einer attraktiven Anlageklasse für Investoren, die sich gegen Geldwertverluste absichern möchten.

Kryptowährungen: Kryptowährungen reagieren oft auf makroökonomische Veränderungen. Wenn die Zentralbanken die Geldmenge erhöhen, beispielsweise durch Zinssenkungen oder expansive geldpolitische Maßnahmen, führt dies häufig zu einem Rückgang des Realzinses. Knappe Werte werden dadurch attraktiver, da der Werterhalt mit klassischen Anlageformen, wie beispielsweise Bareinlagen, bei sinkendem Zins abnimmt.

Bareinlagen: Bareinlagen werden durch die Zinssenkung weniger attraktiv, da die Erträge auf kurzfristige Einlagen weiter sinken. In einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld mit moderatem Wachstum und niedriger Inflation ist es sinnvoll, überschüssiges Bargeld in renditestärkere Anlagen umzuschichten.

Mit Hinblick auf das von uns erwartete „Goldilock-Szenario“ setzen wir den Fokus vor allem auf knappe Werte wie Aktien und Rohstoffe. Für ein ausgewogenes Rendite-Risiko-Verhältnis mischen wir auch Anleihen bei und runden ein Portfolio mit Kryptowährungen ab. Aufgrund der weiteren Zinssenkungen sollten Bareinlagen als Anlageklasse mindestens kritisch betrachtet werden. Sinkende Zinsen verringern die Erträge auf kurzfristige Einlagen. Es könnte daher sinnvoll sein, langfristig nicht benötigtes Bargeld in andere Anlageklassen umzuschichten.

Wir bleiben investiert.

Ihre

Ihre DRH Vermögensverwaltung GmbH

Verfasst von Maximilian Jentzsch, IT-Consultant bei der DRH Vermögensverwaltung GmbH

 

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Soweit steuerliche oder rechtliche Belange berührt werden, sollten diese vom Adressaten mit seinem Steuerberater bzw. Rechtsanwalt geprüft und erörtert werden.